Überall sind sie mittlerweile zu finden: Livestreams auf sozialen Plattformen, wie Instagram und Facebook, die entweder kostenlos oder auf Spendenbasis angeboten werden. Gleichzeitig verringert sich der Qualitätsanspruch in Bezug auf den angebotenen Video Content, weil wir uns an spontane, selbstgedrehte Videoformate, wie beispielsweise Stories, gewöhnt haben. Full HD Videos? Brauchen die meisten nicht.
Die Bereitschaft der Teilnehmer, für digitale Events zu bezahlen, sinkt dadurch deutlich. Das macht es generell für Unternehmen und Selbstständige schwierig, ihren Content über digitale Veranstaltungen gewinnbringend zu verbreiten.
Allerdings gibt es einige gute Gründe, die dafür sprechen, deine Online-Events dennoch kostenpflichtig anzubieten! Wir zeigen dir, weshalb – und mit welchen Tipps du diese erfolgreich umsetzen kannst.
Obwohl wir aktuell viele digitale Veranstaltungen sehen, die kostenfrei angeboten werden, sollten wir eins nicht vergessen: auch Online-Events verursachen Kosten, beispielsweise für Referenten, Moderatoren, für die Planung, Organisation und involvierte Technik. Der reale Planungsaufwand von Online-Veranstaltungen ist dabei mindestens so hoch wie der von On-Site Veranstaltungen, wobei das Briefing der Referenten und die technische Infrastruktur sogar noch zeitaufwendiger ausfallen kann.
Du bist der Meinung, dass dein Event mehr bietet als gutes Catering und eine spannende Location, sondern hochwertige Inhalte und eine besondere User Experience vermittelt, von denen deine Gäste profitieren? Dann solltest du auch deine virtuellen Events kostenpflichtig anbieten! Denn Content kostet Geld. Ganz gleich, ob es sich um eine Offline-Veranstaltung handelt, oder ob dein Event online stattfindet. Wir sind es gewohnt für hochwertigen Content von Offline-Veranstaltungen, wie Weiterbildungen, Messen, Vorträge, Konzerte, Workshops, etc. Geld zu bezahlen. Warum sollte sich das ändern, wenn weiterhin der gleiche Content angeboten wird und dieser lediglich vom analogen in den digitalen Veranstaltungsraum verlegt wird?
Darüber hinaus stellst du deinen Teilnehmern über das virtuelle Event eine Plattform, über welche sie interagieren, networken und sich weiterbilden können. Dies schafft neben den von dir angebotenen Inhalten Mehrwert für all deine Teilnehmer, den du auch guten Gewissens bepreisen kannst.
Um insbesondere in Zeiten wie diesen einen fairen Wettbewerb schaffen zu können, solltest du außerdem bedenken, dass Veranstaltungen für viele Unternehmen den Großteil der Einnahmen erbringen. Wenn analoge Veranstaltungen nicht mehr oder nur unter erschwerten Bedingungen stattfinden können – wie aktuell der Fall –, sind viele Veranstalter daher gezwungen, ihre Events für eine Übertragung in den virtuellen Veranstaltungsraum zu optimieren und zu monetarisieren. Auch, wenn du gegebenenfalls nicht auf die Einnahmen aus Online Events angewiesen bist und sie daher kostenlos anbieten könntest, gibt es einige Brands, bei denen das nicht der Fall ist. Faire Bedingungen können wir für alle Beteiligten nur dann schaffen, wenn auch du deine Online Veranstaltung kostenpflichtig anbietest.
Übrigens bietet der digitale Wandel auch die Chance, kostenpflichtige Online-Events dauerhaft in dein Veranstaltungsportfolio zu integrieren und dieses dahingehend zu optimieren. Nutze diese Chance, analysiere deine Zielgruppe und das Nutzerverhalten deiner Teilnehmer im Anschluss an dein virtuelles Event mithilfe der gesammelten Daten.
Des Weiteren reduziert die Monetarisierung digitaler Events die sogenannte No-Show-Rate, weil kostenpflichtige Tickets die Verbindlichkeit der Teilnahmezusage enorm steigern. Je mehr Geld von Seiten des Teilnehmers investiert wird, desto höher das entgegengebrachte Commitment. Natürlich sollte das Pricing weiterhin gerechtfertigt sein, aber bereits die Einführung eines mehr oder weniger symbolischen Preises macht einen großen Unterschied! Einige Veranstalter verlangen mittlerweile sogar eine Stornogebühr von Teilnehmern, die online nicht erschienen sind.
Zunächst empfehlen wir dir, ein professionelles Eventmanagement Tool zu nutzen, über welches die Abwicklung deiner Ticketverkäufe abgedeckt ist. Im besten Fall sind hierbei alle wichtigen Prozessschritte, von der Registrierung über den Ticketversand bis hin zur Rechnungsstellung, in der Eventmanagement Software integriert und sinnvoll miteinander verknüpft. Innerhalb einer einzigen Plattform können sich die Teilnehmer so für dein virtuelles Event registrieren, das passende Ticket wählen und die Zahlung vornehmen. Anschließend erhalten sie eine automatisch generierte Buchungsbestätigung, inklusive Online-Ticket und Zugangsdaten bzw. individuellen Link für die entsprechende Veranstaltung. Das erleichtert nicht nur dir als Eventplaner oder Veranstalter jede Menge Arbeit, sondern wirkt darüber hinaus auf den Nutzer vertrauenserweckend, professionell und komfortabel.
Du könntest auch darüber nachdenken, Tickets unterschiedlicher Preise für ein und dasselbe Event zu verkaufen. Die Idee dabei ist, dass jedes Ticket Zugang zum Livestream und damit zu deinem Online-Event beinhaltet – jedoch gibt es Ticketvarianten, die darüber hinaus Zugang zu unterschiedlichen Extra-Material beinhalten. Dieser zusätzliche Content könnte zum Beispiel in Form von ergänzenden Unterlagen, Videoaufzeichnungen, exklusiven Sessions oder ähnlichem realisiert werden. Dadurch gewinnt nicht nur deine digitale Veranstaltung an Mehrwert, sondern auch du kannst von dieser Monetarisierungsmöglichkeit enorm profitieren! Übrigens ist dies auch eine spannende Option, deine Gäste über das eigentliche Event hinaus langfristig an dich zu binden.
Auch digitales Sponsoring ist eine Möglichkeit, dein digitales Event zu monetarisieren. Hierüber können Teilnehmer vor, während und nach der Veranstaltung zielgerichtet bespielt werden. Es eignen sich insbesondere interaktive Inhalte, die deine Besucher unterhalten, wie Umfragen, Gewinnspiele und Gamifications. Alles, was deine Teilnehmer ansehen oder womit sie interagieren, ist eine Gelegenheit ein passendes Sponsoring zu integrieren. Es gibt zahlreiche kreative Ideen, Online-Tools zu nutzen und Inhalten anzubieten, die alle Beteiligten zu schätzen wissen und von denen sie profitieren. Nicht alles ist genauso umzusetzen, wie es bei analogen Veranstaltungen der Fall ist, aber mit etwas Einfallsreichtum bieten sich viele Wege, dein Sponsoringangebot abzurunden und ein erfolgreiches Online-Event zu veranstalten.
Öfter mal über den Tellerrand hinausschauen – ein Rat, der sich auf viele Bereiche anwenden lässt und auch in Bezug auf die Monetarisierungsmöglichkeiten von virtuellen Veranstaltungen sinnvoll ist ...
So könntest du hochwertige Pakete schnüren, die deinen Teilnehmern eine besondere Erfahrung bietet, die weit über ein “einfaches” Online-Event hinausgeht:
Hast du schon einmal darüber nachgedacht, den Verkauf physischer Produkte mit einem digitalen Event zu verknüpfen?
Ein Beispiel: Firma xy verkauft hochwertige, erlesene Weinsorten. Darüber hinaus bietet das Unternehmen ein digitales Wein-Tasting unter Leitung eines Experten an, welches an den Kauf eines bestimmten Paketes geknüpft ist. Bei dessen Kauf erhält der Kunde somit nicht nur schmackhaften Wein nach Hause geliefert, sondern darüber hinaus eine automatisch generierte Einladung zum Event, an welchem er ganz bequem vom Wohnzimmer aus teilnehmen kann.
Die Idee, den Verkauf physischer Produkte oder Produktpakete mit einem zusätzlichen Erlebnis für den Endnutzer zu kombinieren, ist nicht neu, bekommt aber unter dem Stichwort “Monetarisierungsmöglichkeiten digitaler Events” eine ganz neue Bedeutung!
Es gibt wirklich zahlreiche Möglichkeiten, erfolgreich kostenpflichtige Online-Veranstaltungen anzubieten: Von einfachen Ticketpreisen, über Sponsoringmaßnahmen und Produktkombinationen bis hin zur späteren Vermarktung über Videohosting-Plattformen.
Grundsätzlich gilt, dass kostenlose Events eine gewisse Reichweite und wertvolle Leads generieren, während kostenpflichtige Veranstaltungen zwingend einen inhaltlichen Mehrwert für den Teilnehmer bieten müssen. Überlege dir, welche Ziele du mit deinem Event erreichen möchtest, und welche der beiden Varianten dir dabei behilflich ist. Welches Preismodell du wählst, hängt letztlich auch von der Größe und Preissensibilität deiner Zielgruppe sowie den fur dich entstandenen Kosten ab.