Same same but different?

Experiential Marketing vs. Event Marketing

Die Begriffe Event Marketing und Experiential Marketing werden von Experten innerhalb und außerhalb der Eventbranche oft als Synonyme verwendet – doch sind sie wirklich bedeutungsgleich? Nein, nicht ganz. Auch, wenn sie tatsächlich ähnlich klingen und sich nicht grundlegend voneinander unterscheiden, sind Event und Experiential Marketing doch zwei verschiedene Marketingstrategien, die von Unternehmen und Brands als Teil eines größeren Marketingplanes gewählt und umgesetzt werden können.

Im Folgenden möchten wir dir erklären, worin die Unterschiede zwischen diesen beiden Marketingstrategien besteht. Zur besseren Unterscheidung vergleichen wir die Kernbereiche Engagement, Experience, Ziele und Zeit.

Das Engagement beider Marketingstrategien im Vergleich

Einer der bedeutendsten Unterschiede zwischen Event Marketing und Experiential Marketing besteht darin, auf welche Art und Weise die jeweilige Marketingstrategie die Besucher einer Veranstaltung in das Geschehen mit einbezieht. Denn während das klassische Event Marketing auf eine one-way-communication setzt, geht es beim Experiential Marketing darum – wie der Name schon vermuten lässt – echte Erlebnisse zu schaffen. Diese Marketingstrategie lädt den Besucher dazu ein, mit dem Unternehmen in eine realen Situation zu interagieren, um Erlebnisse zu kreieren, die dem Besucher nachhaltig in Erinnerung bleiben und ihn mit dem Unternehmen verbinden. Durch die direkte Interaktion mit dem Kunden ist es einer Marke möglich, diesem mehr über die jeweiligen Produkte und Dienstleistungen zu vermitteln und darüber hinaus zu erfahren, was der Kunde hierzu zu sagen hat. Experiential Marketers zielen also darauf ab, Gelegenheiten zu schaffen, bei denen der Kunde und die Marke ins Gespräch zu kommen und eine starke, langfristige Beziehung aufzubauen. So könntest du als Unternehmen beispielsweise eine Veranstaltung für Experiential Marketing ins Leben rufen, bei welcher deine Kunden dazu eingeladen werden, neue Produkte auszuprobieren, unterhaltsame Spiele zu spielen und sich mit den Mitarbeitern oder Fachleuten auszutauschen. Auf diese Weise kannst du deine Veranstaltung mit sachkundigen Mitarbeitern besetzen, die deinen Gästen auf persönlicher Ebene zur Verfügung stehen und dein Unternehmen dadurch nahbar und erlebbar machen. Obwohl auch hier ein Event durchgeführt wird, handelt es sich bei dieser Marketingstrategie um ein Beispiel für Experiential Marketing, und nicht für Event Marketing.


Demgegenüber steht das Event Marketing: Auch bei dieser Methode kommt es darauf an, direkt mit dem Kunden zu kommunizieren. Jedoch hat dieser meistens keine Möglichkeit, hierauf zu reagieren und weiter mit dem Unternehmen zu interagieren. Auch du bist mit Sicherheit bereits mit dieser Marketingstrategie in Berührung gekommen – beispielsweise, wenn du den Messestand eines Unternehmens besucht und eine Marketing-Broschüre ausgehändigt bekommen hast. Mal abgesehen von einem Gespräch, welches sich durch diesen Kontakt gegebenenfalls ergibt, wirst du als Besucher nicht weiter zur Interaktion angeregt. Dies ist eine Form der one-way-communication, welche häufig bei Events eingesetzt wird. Die Brand gibt Informationen, zum Beispiel oben genannte Werbebroschüre, an den Besucher weiter, der Verbraucher nimmt jedoch nicht aktiv an der Unterhaltung teil.

Die Experience beider Marketingstrategien im Vergleich

Selbstverständlich unterscheiden sich demnach auch die Erlebnisse und Erfahrungen des Event und Experiential Marketing stark voneinander. Dies wollen wir anhand von zwei weiteren Beispielen verdeutlichen:


Erinnere dich an das letzte Mal, als du ein Konzert oder Theater besucht hast. Du und hundert bis tausend andere Gäste, die ebenfalls an der Veranstaltung teilgenommen haben, habt euch gemeinsam ein und dieselbe Show angesehen und das Event anschließend zusammen verlassen. Auch, wenn ihr die Show vielleicht auf unterschiedliche Art und Weise wahrgenommen habt und jeder Gast die Veranstaltung mit einer einzigartigen Erinnerung an seine individuelle Erfahrung verlassen wird, so hattet ihr doch im Grunde das gleiche Erlebnis, oder? Diese Erfahrung ist ganz typisch für das klassische Event Marketing.


Nun betrachten wir ein Beispiel für das Experiential Marketing. Stell dir eine Messe für besonders leistungsstarke Autos vor, bei der die Besucher nicht nur die Möglichkeit haben, die Autos zu betrachten und sich mit fachkundigen Mitarbeitern hierüber zu unterhalten, sondern auch, diese probeweise zu fahren – beispielsweise auf einem eigens hierfür angemieteten Übungsgelände mit einem erfahrenen Fahrtrainer, welcher, je nach Fahrkönnen des Besuchers, unterschiedliche Übungen und Challenges anbieten könnte. So schafft das jeweilige Unternehmen einzigartige Erfahrungen und Erlebnisse, die auf die individuellen Bedürfnisse und Wünsche des Besuchers reagieren.

Die Ziele beider Marketingstrategien im Vergleich

Die Betrachtung der Ziele dieser Marketingstrategien macht den Unterschied zwischen beiden Methoden noch deutlicher.


Das Event Marketing ist eine hervorragende Methode, ein neues Produkt anzukündigen und Produkte oder Dienstleistungen zu verkaufen. Dies ist das vorrangige Ziel dieser Strategie.

Selbstverständlich kann auch das Experiential Marketing dazu eingesetzt werden, Produkteinführungen zu verkünden und zum Kauf anzuregen, jedoch sind dies normalerweise nicht die vorherrschenden Ziele dieser Veranstaltungen. Stattdessen nutzen Marketingfachleute das Experiential Marketing, um positive Markenassoziationen zu schaffen, das Image einer Brand zu stärken und die Beziehungen zu den Kunden zu intensivieren. Eine Steigerung der Verkaufszahlen und des Bekanntheitsgrades eines Unternehmens kann durchaus das Ergebnis einer solchen Veranstaltung sein, jedoch liegt der Schwerpunkt während der Planung und Organisation des Events in der Regel darauf, herauszufinden, wie man mit den Besuchern am besten und wirkungsvollsten in Kontakt treten kann.

Um auf das Beispiel der Automesse zurückzukommen: Der Besuch dieser Veranstaltung führt nicht unbedingt direkt zum Kauf eines der Autos. Dennoch kann davon ausgegangen werden, dass die Teilnehmer dieses Events im Anschluss wahrscheinlich einen ganz konkreten, positiven Eindruck der Automarke haben, weil ihnen der Besuch des Events ein besonderes Erlebnis beschert hat. Infolge dieser positiven Assoziation mit der Brand steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Besucher zum gegebenen Zeitpunkt darüber nachdenkt, ein Auto dieser Marke zu kaufen.

Der zeitliche Rahmen beider Marketingstrategien im Vergleich

Der zeitliche Rahmen einer Veranstaltung des Event Marketings ist in der Regel klar abgesteckt: Es gibt eine Anfangs- und eine Endzeit, damit die Besucher wissen, wann sie ankommen und wann sie die Veranstaltung wieder verlassen werden. Die Gäste gehen, sobald das Event offiziell beendet ist. Gleichzeitig kann die Presse über das Ereignis berichten, während dieses stattfindet oder unmittelbar nachdem es abgeschlossen ist, aber abgesehen davon sinkt die Aufmerksamkeit für das Event, sobald dieses zu Ende geht.

Über ein Konzert wird beispielsweise berichtet, während dieses gerade eben stattfindet, oder kurz danach. Egal, ob auf Social Media oder in der Presse. Die Begeisterung für die Veranstaltung hallt bei den einzelnen Besuchern vielleicht noch einige Tage nach, doch schon bald lässt die Aufmerksamkeit deutlich nach. 


Das Experiential Marketing ist normalerweise langlebiger, als das Event Marketing, weil jeder Gast ein einzigartiges Erlebnis mit dem Besuch der Veranstaltung in Verbindung bringt und dieses gerne auch auf Social Media teilt. Die Begeisterung für das Event kann weiter zunehmen, je mehr Besucher sich untereinander über ihre jeweiligen Erfahrungen austauschen. Das verbindet außerdem nicht nur den einzelnen Gast mit dem Unternehmen, sondern auch die Gäste miteinander! 

Erinnerst du dich beispielsweise noch an die bekannte “Share A Coke”-Kampagne von Coca Cola? Ein Teil der Marketingstrategie dieser Kampagne bestand darin, Events zu veranstalten und den Gästen die Möglichkeit zu geben, ihre eigene Flasche Coca Cola zu kreieren. Die Begeisterung der Gäste war groß und so stellten einige anschließend Bilder ihrer individuellen Flaschen auf Social Media online, wodurch das Event und die Marke noch mehr Aufmerksamkeit erhielten – und zwar über den zeitlichen Rahmen der Veranstaltung hinaus. Denken wir noch einen Schritt weiter: viele der Gäste behalten ihre eigene Flasche und verwenden diese weiter. Egal, ob als hippe Blumen-Vase, Deko-Element oder Trinkflasche … die Kampagne lebt weiter!

Kann ich Experiential Marketing auch für Online Events anwenden?

Nun haben wir uns hauptsächlich auf Offline Events konzentriert – doch wie verhält es sich eigentlich mit Online Events? Kann ich auch hier die Marketingstrategie des Experiential Marketings anwenden und meine Kunden langfristig begeistern? Die Antwortet lautet: ja!

Mit wenigen Tricks lassen sich auch digitale Events so konzipieren, dass sie in die Kategorie des Erlebnis Marketings fallen.

So könntest du noch vor der Veranstaltung Produkte, wie zum Beispiel Yoga-Equipment, an deine Gäste versenden, mit welche diese im Zuge deines Yoga-Events oder -Workshops interagieren können. Oder du führst als Weinmarke einen gemeinsamen Kochabend durch, für welchen du deinen Zuschauern im Voraus einen Einkaufszettel zukommen lässt, damit diese alle benötigten Zutaten vorrätig haben, und schickst den Gästen parallel dazu die zum Gericht passenden Weinsorten zu. Und so weiter. Weitere Ideen hierzu findest du in unserem Blogartikel rund um das Thema Aufmerksamkeit bei digitalen Events. 

Alex Jacker
Gründer
Seit mehr als 15 Jahren als Berater im digitalen Marketing tätig und immer auf der Suche nach neuen Trends, Ideen, Innovationen und Optimierungen. Mit technischem Know-how und der Leidenschaft für gute User-Experience agiere ich an der Schnittstelle zwischen Nutzern und Entwicklung, um somit den Kundennutzen zu maximieren. Mit ticketareo habe ich es mir zu Aufgabe gemacht, ein überzeugendes Tool zu etablieren, welches einen echten Mehrwert in der Eventbranche schafft.
Checkliste für Event Badges mit Mehrwert

„You never get a second chance to make a first impression“. Gerade im Eventbereich ist der erste Eindruck eines Events entscheidend. Dieser wird bereits beim Empfang und beim Einlass gebildet. Die Nutzung von Badges nach der Akkreditierung unterstützen einen solchen positiven ersten Eindruck. In unserem Beitrag möchten wir dir die Chancen von Badges für deinen Markenauftritt und die Eventorganisation zeigen. Lerne verschiedene Varianten kennen und nutze unsere praktische Schritt-für-Schritt-Checkliste für dein nächstes Event.

Gutscheine und Rabatte beim Ticketverkauf

Ob am Singles Day, Black Friday oder ganz klassisch als Weihnachtsaktion: Rabatte oder Gutscheincodes bewegen Kundinnen und Kunden dazu, Einkäufe zu tätigen. Dieser Einsatz von Rabattaktionen macht sich auch beim Ticketverkauf von Events bemerkbar, bei dem die Betreiber beispielsweise mit sogenannten Early-Bird-Aktionen zum frühzeitigen Kauf locken. Aus diesem Grund zeigen wir dir in diesem Artikel, wie auch du solche Rabatte und Gutscheine in ticketareo erstellen kannst!

Die Rolle von vor Ort Events in der B2B-Leadgenerierung: Von der Kontaktaufnahme bis zum Abschluss
Insbesondere seit Ende der Pandemie haben sich Events immer mehr zu einem wichtigen Treiber im B2B Marketing entwickelt. Die Menschen kehrten zurück vom virtuellen Kontakt und der Wunsch nach vor Ort Events und dem persönlichen Gespräch war immens. Vor allem die B2B Branche setzt nun vermehrt auf vor Ort Events als Instrument zur Leadgenerierung. Damit auch ihr dieses für euer Marketing perfekt einsetzen könnt, haben wir euch in diesem Artikel einige praktische Tipps zusammengestellt, wie ihr eure vor Ort Veranstaltung von der Kontaktaufnahme bis zum Anschluss erfolgreich zur Leadgenerierung einsetzt. Zudem geben wir euch Beispiele für „Leadevents“ an die Hand.
5 Gründe warum Markenbildung für Events so wichtig ist

Events sind eine tolle Möglichkeit, um mit deiner Zielgruppe in Kontakt zu treten. Von Interessenten, über Kunden und Sponsoren bis hin zu Geschäftspartnern: Deine Marke kann den entscheidenden Unterschied zwischen dir und der Konkurrenz ausmachen. Lerne daher nachfolgend 5 Gründe kennen, warum auch du dich mit Eventbranding befassen solltest.

Der perfekte Online Marketing Mix für Events
Die Planung und Durchführung erfolgreicher Events erfordert heute mehr als nur ein ansprechendes Programm und eine reibungslose Organisation. Ein entscheidender Faktor für den Erfolg von Veranstaltungen ist ein effektives Marketing, das die Zielgruppe erreicht, ihr Interesse weckt und schließlich zur Teilnahme führt. Der Marketing Mix für Events umfasst eine Vielzahl von Strategien und Taktiken, die weit über die klassischen 4P hinausgehen. Insbesondere mit  Social Media, E-Mail Marketing und Retargeting stehen euch spannende Hebel zur Performancesteigerung zur Verfügung. Wie das geht? In diesem Artikel werden wir diese drei Komponenten genauer unter die Lupe nehmen und sie in den Kontext des Marketing Funnels setzen, um Awareness zu schaffen, FOMO zu erzeugen und Conversion zu generieren.
Ein Jahr als Werkstudentin bei ticketareo
Genau ein Jahr lang war ich als Werkstudentin im Marketing von ticketareo tätig. Jetzt möchte ich die Gelegenheit nutzen, um meine Zeit bei ticketareo zu reflektieren und meine Eindrücke, Erfahrungen und Learnings mit euch zu teilen.
Dein ticketareo Starter Guide

Du hast dich bei ticketareo angemeldet und kannst es kaum erwarten, mit deinem ersten Event loszulegen? Dann solltest du jetzt unseren Starter Guide kennenlernen. Mit dem Leitfaden in diesem Artikel bekommst du eine praktischen Checkliste mit an die Hand, mit der du dich nicht nur schneller auf unserer Plattform zurechtfindest, sondern auch die Eventerstellung in Handumdrehen erledigst. Vielleicht entdeckst du sogar die ein oder andere interessante Zusatzfunktion.

Die perfekte Eventnachbereitung: Deine ultimative Checkliste
Nach dem Event ist vor dem Event, heißt es so schön.  In diesem Satz steckt mehr Potential als den meisten bewusst ist. Die Durchführung eines Events, egal ob online, hybrid oder vor Ort, erfordert eine umfassende Planung und viele Ressourcen. Oft wird jedoch die Bedeutung der Eventnachbereitung unterschätzt. Gerade im B2B Bereich werden Events als Maßnahme zur Kundengewinnung und zum Aufbau langfristiger Beziehungen genutzt. Und häufig konvertieren Leads nicht während, sondern erst nach dem Event. In diesem Blogartikel bekommst du von uns die ultimative Checkliste an die Hand, damit dir bei der Nachbereitung auch sicherlich nichts unter den Tisch fällt und zahlreiche Tipps, wie du durch eine ideale Nachbereitung deine Konversionsraten erhöhst.
Lead Generierung durch Events? 5 Tipps für deine Veranstaltung!

PODCAST: Warum die Rule of 7 jeder Marketer kennen sollte und wie ihr euren Vertrieb mit farblich markierten Badges während eines Events unterstützen könnt, erfahrt ihr in der neuesten Marketing Snacks Folge. 

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