Wir alle betreiben digitales Networking – bereits seit Jahren. Doch in keinem Jahr war das digitale Networking wichtiger und heißer diskutierter, als in diesem. Auch, wenn wir den persönlichen, direkten Kontakten wie keinen anderen zu schätzen wissen, so haben uns die letzten Monate glücklicherweise gezeigt, dass es uns auch in der digitalen Welt gelingen kann, Communities aufzubauen, Kontakte zu knüpfen, miteinander zu arbeiten und voneinander zu lernen. Und dass im digitalen Networking ein enormes Potential schlummert, welches nach und nach entdeckt und immer mehr genutzt wird.
Was bedeutet das für uns? Welche Möglichkeiten bietet die Verlagerung des Netzwerkens in den digitalen Raum?
Bevor wir tiefer in das Thema einsteigen, möchten wir den Begriff “digitales Networking” genauer definieren.
Von “digital networking” sprechen wir dann, wenn wir die Online Medien nutzen, um uns ein Netzwerk aus beruflichen und privaten Kontakten aufzubauen. Weit verbreitet ist hierfür die Nutzung der sozialen Medien, wie Xing, LinkedIn, Facebook, Twitter, etc.
Seitdem immer mehr Events in den digitalen Raum verlegt werden, spricht man nun auch im Rahmen von Online Events vermehrt von virtuellem Networking. Daher ist der Zeitpunkt jetzt perfekt, um Alternativen zum herkömmlichen Netzwerken aufzuzeigen und anzubieten. Den Teilnehmern eines Online-Events Möglichkeiten der Vernetzung zu bieten, ist heute wichtiger denn je – denn der Bedarf nach Austausch ist nach wie vor da.
Obwohl nichts den persönlichen Kontakt und Austausch gänzlich ersetzen kann, gibt es doch einige Aspekte, in denen das digitale Networking gegenüber dem herkömmlichen Networking punkten kann. So können wir insbesondere davon profitieren, nun auch mit Menschen in Kontakt zu treten, mit welchen wir aufgrund von zu großer räumlicher Distanz und ohne entsprechenden digitalen Networking-Möglichkeiten nicht zusammengekommen wären. Der Kreis an für uns potentiell spannenden Kontakten wächst dadurch enorm. Grundsätzlich können wir alle von digitalen Networking-Angeboten profitieren, doch vor allem für Menschen, die tendenziell eher zurückhaltend sind, bietet der virtuelle Austausch eine echte Chance und positive Veränderung. Bedenke, dass einige Eventteilnehmer Schwierigkeiten haben könnten, auf bislang unbekannte Personen zuzugehen und ein Gespräch zu suchen. Die Hürde zur ersten Kontaktaufnahme ist im digitalen Raum kleiner – die Eventteilnehmer haben die Möglichkeit, sich bereits vorab mit ihrem Gegenüber vertraut zu machen, zum Beispiel indem man sich mit Hilfe des Profils der jeweiligen Person auf den herkömmlichen Social Media Plattformen über sein Gegenüber informiert. Auch über den Chat kann bereits vor einem ersten Gespräch im Handumdrehen Kontakt aufgenommen werden, wobei gleichzeitig eine gewisse Distanz und Anonymität gewahrt wird, die eher schüchternen Persönlichkeiten helfen, aus sich heraus zu kommen.
Im Gegensatz dazu kommt man bei Veranstaltungen, die vor Ort stattfinden, eher spontan ins Gespräch und findet erst im Laufe der Unterhaltung heraus, ob und wenn ja, welche gemeinsamen Interessen bestehen – ähnlich eines Blind Dates. Die Wahrscheinlichkeit eines zielführenden Gesprächs ist daher bei analogen Events deutlich geringer. Im Online-Bereich kann man den Vorteil nutzen, sich mit Menschen zu vernetzen, die im beruflichen und ggf. auch privaten Zusammenhang relevant sein könnten.
Das Online Networking bietet also das Potential, die Qualität der Kontakte zu steigern und die Kontaktaufnahme zu erleichtern. Der digitale Eventteilnehmer setzt also nicht auf Zufallstreffer, sondern kann gezielt auf einzelne Personen zugehen. Darüber hinaus kann das digitale Networking für Veranstalter ein wertvolles KPI sein. Durch den Online-Faktor wird das Netzwerken nämlich erst messbar ... und so können beispielsweise Auswertungen zur Interaktion der Gäste miteinander eingesehen werden. Welche Themen bewegen die Teilnehmer besonders? Welche Rückfragen werden gestellt? Die Eventveranstalter haben so die Möglichkeit, Muster zu erkennen und damit zukünftige Entwicklungen vorher zu sagen. Das wiederum hilft, die Veranstaltungen entsprechend den Interessen der bevorzugten Zielgruppe auszurichten und erfolgreiche Marketingmaßnahmen zur Bewerbung des Events zu planen und umzusetzen.
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Welche Möglichkeiten haben Veranstalter von Online Events digitales Networking zu ermöglichen und zu fördern?
Auch ohne spezielles Networking-Tool gibt es viele Strategien, mit Hilfe derer du den Austausch der Eventteilnehmer untereinander fördern kannst. Denn selbst bei virtuellen Veranstaltungen bieten sich viele Gelegenheiten, die Teilnehmer einzubeziehen. So empfiehlt es sich, während des Events an geeigneter Stelle Live-Abstimmungen und Umfragen durchzuführen, die das Engagement der Gäste fördern und ihre Aufmerksamkeit hoch halten. So erfahren die Teilnehmer außerdem mehr voneinander und haben das Gefühl, sich kennenzulernen. Das wiederum verringert die erste Hürde zur Kontaktaufnahme untereinander – Und gibt dir als Veranstalter wertvolle Insights über deine Eventteilnehmer.
Ebenso hilfreich ist ein Live Q&A, zum Beispiel über das Chat-Modul des Livestreams. Biete den Teilnehmern die Möglichkeit, während oder im Anschluss an das Event Fragen zu stellen und Antworten zu geben. Plane zusätzliche Zeit für den Austausch und die Beantwortung der Fragen ein.
Mach dir darüber hinaus die unzähligen Möglichkeiten der sozialen Netzwerke zu nutzen! Ermutige deine Teilnehmer dazu, Social Media zu nutzen und auf den jeweiligen Seiten aktiv zu werden. In manchen Fällen empfiehlt es sich auch, spezielle und exklusive Social Media Gruppen einzurichten, über welche die Teilnehmer sich vor, während und nach dem Event weiter austauschen und connecten können. Das verstärkt das Zugehörigkeitsgefühl und hilft dir, eine Community aufzubauen, die auch über den Event Zeitpunkt hinaus aktiv ist.
Außerdem empfehlen wir dir, auf deiner Event Webseite eine FAQ-Unterseite einzurichten, die häufige Fragen beantwortet und zentrale Informationen zum Eventformat “Online-Event” anbietet. Du könntest an dieser Stelle beispielsweise einen kurzen, übersichtlichen Guide für die Teilnehmer anbieten, der Informationen darüber bereit hält, wie man virtuelle Events am besten für sich nutzen kann und das Potential voll ausschöpft.
Wir haben in den letzten Monaten festgestellt, dass der Bedarf nach digitalem Austausch gestiegen ist. Eventteilnehmer suchen gerade jetzt nach Möglichkeiten der Vernetzung untereinander und nehmen Angebote des digitalen Networkings gerne in Anspruch. Wir sehnen uns nach sozialen Kontakten und Verbindungen – und das hat sich nicht geändert. Über die Nutzung der sozialen Medien sind wir es bereits lange gewohnt, auch über Online-Plattformen neue Kontakte zu knüpfen und diese aufrecht zu erhalten. Wo reale Begegnungen nun nicht mehr möglich sind, suchen Menschen nach sinnvollen Alternativen. Auch, wenn der persönliche Kontakt dadurch natürlich nicht vollständig zu ersetzen ist. Ziel sollte nicht sein, diesen 1:1 in den digitalen Raum zu verlegen. Stattdessen empfehlen wir, die Vorteile der zahlreichen digitalen Tools zu nutzen, um ein interaktives Networking Erlebnis zu realisieren.
Veranstalter sollten das aktuelle Momentum nutzen und neue Strategien ausprobieren, um wertvolle Learnings zu generieren und diese in eine Zeit mitzunehmen, in der auch reale Veranstaltungen wieder problemlos möglich sind. Künftig werden immer mehr Veranstaltungen als hybride Events durchgeführt – was die Möglichkeit schafft, das Beste aus beiden Welten, digital und analog, zu vereinen. Der Offline-Austausch kann durch digitale Ergänzungen noch attraktiver für Eventteilnehmer gestaltet werden … und umgekehrt.